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Gemeinsame Worte – Respekt statt Gewalt

    16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen 2025

    Mit dem Motto „Gemeinsame Worte – Respekt statt Gewalt“ startet die Soroptimist Union Österreich in die diesjährige Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
    Im vergangenen Jahr setzten wir mit dem Motto „Gemeinsame Schritte“ Zeichen – gemeinsam mit vielen Partnerorganisationen und gesellschaftlich relevanten Gruppen. Heuer gehen wir weiter: Wir reden miteinander. Wir hören einander zu. Denn Kommunikation ist ein Schlüssel zur Gewaltprävention – im Alltag, in Beziehungen, in Schulen, am Arbeitsplatz und im digitalen Raum.

    Zahlen, die zum Nachdenken anregen

    Die aktuelle Kriminalstatistik des Innenministeriums zeigt, dass Gewalt gegen Frauen in Österreich weiterhin eine bedrückende Realität ist:

    • Im Jahr 2024 wurden in Österreich 76 Morde angezeigt, darunter 40 weibliche Opfer
    • Laut den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern (AÖF) gab es 27 Femizide und 41 Fälle schwerer Gewalt an Frauen.
    • Die Zahl der registrierten Fälle von Gewalt in der Privatsphäre lag 2024 bei 20.080
    • Zudem wurden 12.500 Wegweisungen und damit verbundene Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen – Maßnahmen, die Frauen und Kinder kurzfristig vor gewalttätigen Partnern schützen sollen.
    • 1.355 Anzeigen wegen Vergewaltigung wurden 2024 erstattet.

    Diese Zahlen zeigen: Gewalt ist kein Einzelfall, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema – und sie betrifft Frauen und Mädchen aller Altersgruppen, sozialer Schichten und Lebensrealitäten.

    Gewalt hat viele Gesichter

    Gewalt ist nicht immer sichtbar.
    Neben physischer Gewalt nehmen psychische Gewalt, Kontrolle in Beziehungen und digitale Gewalt – etwa durch Cybermobbing oder Online-Erpressung – deutlich zu.
    Die Beratungsstellen berichten, dass gerade junge Frauen und Mädchen zunehmend unter psychischem Druck, Beschämung, sozialer Isolation oder digitaler Bloßstellung leiden.
    Laut aktuellen österreichischen Studien erlebt rund ein Drittel der Jugendlichen Mobbing oder Cybermobbing. Besonders betroffen sind Mädchen, die häufiger unter psychischen Belastungen, Angst und Selbstzweifeln leiden.
    Hier setzt Prävention an – durch Kommunikation, Bildung und Respekt.

    Gewaltambulanzen – Beweissicherung und Schutz

    Ein wichtiger Schritt im österreichischen Gewaltschutz ist die Einführung und der Ausbau der Gewaltambulanzen.
    Diese ermöglichen eine gerichtsfeste Beweissicherung nach Gewalttaten – auch dann, wenn Betroffene sich zunächst nicht zu einer Anzeige entschließen.
    Damit wird ein Raum geschaffen, in dem medizinische Versorgung, psychologische Unterstützung und rechtliche Sicherheit zusammenkommen – vertraulich, kostenlos und mit Respekt vor den Betroffenen.

    Kommunikation als Schlüssel zur Prävention

    Worte können verletzen – aber sie können auch heilen.
    Mit „Gemeinsame Worte – Respekt statt Gewalt“ wollen die Soroptimistinnen bewusst machen, wie wichtig es ist, miteinander zu sprechen und einander zuzuhören.
    Viele Konflikte entstehen dort, wo das Gespräch abbricht, wo Missverständnisse oder Machtverhältnisse sprachlos machen.
    Deshalb fördern wir Programme, die Dialog, Achtsamkeit und Empathie stärken – etwa durch den soroptimistischen Redewettbewerb, bei dem Jugendliche lernen, ihre Stimme zu erheben, Haltung zu zeigen und mit Sprache Brücken zu bauen.

    Ausblick: Ein Leben in Sicherheit und Selbstbestimmung

    Unser Ziel ist klar: ein gewaltfreies, selbstbestimmtes Leben für alle Frauen und Mädchen in Österreich.
    Das erreichen wir nur gemeinsam – durch gesellschaftliche Verantwortung, rechtliche Konsequenz und respektvolle Kommunikation.
    Wir gehen gemeinsame Schritte und finden gemeinsame Worte – für Respekt statt Gewalt, für Dialog statt Angst, für Zukunft statt Bedrohung.

    Denn jedes Gespräch, das Verständnis schafft, ist ein Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der Gewalt keinen Platz hat.